Elke Hirt - Tagesmutter im KBS PDF Drucken E-Mail
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Pressemeldung Kinderbetreuungsservice                Usingen, 08.05.2025

 


Es ist so einfach, Kinder glücklich zu machen!“

Auf die Frage, was sie nach über 15 Jahren als Tagesmutter immer noch motiviert, sagt Elke Hirt (48) aus Usingen Merzhausen: „Es ist klasse, bei so vielen „ersten Malen“ dabei zu sei: die ersten Schritte, das erste Wort, das erste Mal etwas alleine geschafft! Die Kinder sind so echt in all ihren Emotionen. Es wird nie langweilig“


Ihre erste Tochter war in der alten Heimat Bamberg schon bei einer Tagesmutter betreut, während Elke H. in ihrem erlernten Beruf als biologisch-technische Assistentin (BTA) für das Wasserwirtschaftsamt arbeitete und u.a. die Wasserqualität von Badeseen untersuchte.

Nach dem Umzug nach Hessen und der Geburt der 2. Tochter musste sie sich dann beruflich neu orientieren.

Sie wurde zufällig durch einen Artikel des Kinderbetreuungsservice Lichtblick e.V. (KBS) in der Tageszeitung aufmerksam auf die Möglichkeit an einer Qualifizierung teilzunehmen.

Bei Elke H. reifte der Entschluss schnell, sich beruflich neu auszurichten und den Schritt in die Selbständigkeit als Kindertagespflegeperson zu wagen.So nahm sie 2009 an der „Grundqualifizierung“ zur Tagesmutter teil. Diese war damals noch mit 45 Unterrichtseinheiten (UE) plus Fortbildung zu Rechtsfragen, Steuer und Erste Hilfe an nur 4 Wochenenden absolviert. Dann konnte es losgehen.


Was sich niedrigschwellig anfühlte, war dann aber doch ein Sprung ins kalte Wasser.

Zunächst hatte Elke H. die vom Jugendamt erteilte Pflegeerlaubnis nur für drei Kinder, allerdings startete sie erstmal nur mit einem Kind, ihre eigene Tochter war damals im gleichen Alter und noch mit dabei.

Ich musste eigentlich nie groß werben, es hat sich so ergeben, dass die Kinder zu mir kamen“ erzählt sie. Das Babyschwimmen war da ein Multiplikator und so hatte Elke H. schnell 2-3 Kinder am Vormittag in Betreuung.

Aber schon nach einem Jahr kam das erste Baby, dass sie dann aufnahm. „Das war eine große Herausforderung, da die ganz Kleinen (unter einem Jahr) einen ganz anderen Rhythmus und Bedürfnisse haben als die etwas älteren Kinder um die 2 Jahre. Dieser Aufgabe stellt sich Elke H. aber gerne und betont, dass sie sich den Bedürfnissen der aktuell betreuten Kinder immer wieder anpasst. „Das entspannt die Kinder und mich“ sagt sie. „Wenn ich das Baby auf dem Arm habe, setze ich mich zu den Älteren in die Spielecke und lese vor oder spiele mit ihnen. Es ist erstaunlich, wie rücksichtsvoll und behutsam die anderen Kinder mit dem jüngsten Tageskind umgehen und wir profitieren alle davon“ bemerkt Elke H.


Für Elke H. ist das Arbeiten zuhause sehr praktisch gewesen, denn so konnte sie auch für ihre eigenen Kinder immer da sein. Diese sind nun Teenager, die älteste Tochter macht gerade Abitur.

Als Elke H. einmal in der Familie verlauten ließ, dass sie sich nun ja auch andere Räumlichkeiten für die Kindertagespflege suchen und vielleicht in einem Zusammenschluss* arbeiten könnte, hat die Familie sich gewünscht, dass sie weiter zuhause arbeitet. Die Tageskinder und die Arbeit von Mama Elke daheim gehören einfach dazu.


Elke H. schätzt es sehr als selbständig tätige Kindertagespflegeperson so flexibel sein zu können und sie ist sehr aktiv und engagiert, sich regelmäßig weiterzubilden. Neben einer umfangreichen Fortbildungen in Gebärdensprache, ist sie aktives Mitglied der Interessengemeinschaft Kindertagespflege im Hochtaunus (IGK) und setzt sich dort für die Belange von Tagesmüttern und -vätern ein. Im letzten Jahr fand eine aufwändige Umfrage statt, zum Thema Sachkostenzuschüsse, die seit einigen Jahren nicht mehr angepasst wurden. Hier ging es darum, den tatsächlichen Bedarf der Tagesmütter zu ermitteln, um eine Gesprächsgrundlage mit dem Kreis zu haben.

Wir sind hier schon relativ gut aufgestellt im Hochtaunus, aber es ist noch Luft nach oben.

Im Jahr 2023 wurden die bezahlten Krankheitstage von 10 auf 30 Tage und die bezahlten Urlaubstage von 20 auf 25 Tage erhöht. Das entlastet uns alleine arbeitenden Kindertagespflegepersonen sehr. Allerdings muss ich sagen, dass man als Selbständige mit so großer Verantwortung eher selten krank ist.“ berichtet Elke H.


Neben ihrem politischen Engagement ist Elke H. auch ganz praktisch seit Jahren im engen Kontakt mit der Kita in Merzhausen, besucht diese regelmäßig mit ihren Tageskindern und bietet den Eltern sogar ein Krankheitsvertretungskonzept, bei dem diese allerdings auch den Kontakt zur Kita aufbauen müssten. „Dieses Angebot wurde aber bisher noch nie benutzt.“ sagt sie.

Darüber hinaus kommt 1 x im Monat eine ehemalige Kollegin/ Tagesmutter aus dem Ort als Vorleseoma in ihr Haus und liest den Tageskindern vor.


Wir fragen nochmal nach, was für sie das Schwierigste an der Arbeit als Kindertagespflegeperson ist: „Die frühkindliche Amnesie ist mein Schicksal“ schmunzelt Elke H. „Die Kinder erinnern sich nach der Betreuungszeit meist nicht mehr an mich.“

Das ist normal in der Entwicklung von unter Dreijährigen. Für ihre bisher 48 Tageskinder (sie hat extra nachgezählt) führt Elke H. regelmäßig einen Portfolio-Ordner, der sich über die gesamte Betreuungszeit füllt. „Da sind viele Erinnerungen drin, die die Kinder dann später nachlesen und mit ihren Eltern zusammen anschauen können. So werde ich nicht ganz vergessen“ sagt Elke H.

Eine unlängst zufällige Begegnung mit ihrem ersten Tageskind, welches inzwischen schon 20 Jahre alt ist und das sich positiv an sie „erinnerte“, macht Elke H. glücklich.

Es ist ihr trotz der professionellen Distanz schön, echte Wertschätzung zu bekommen.

Daher freue ich mich, ehrliche Rückmeldungen, persönlicher Art während der Betreuungszeit, zum Abschied, aber auch über Rezensionen im Internet zu erhalten.

Mein Mäusenest soll ein Ort sein, an dem sich kleine Kinder entfalten, wohlfühlen und Spaß haben sollen.“

Elke H. verfügt über eine Homepage mit vielen Informationen über ihre Arbeit und ist auch in den Sozialen Netzwerken aktiv, z.B bei Instagram: kindertagespflegemaeusenest.


Die Kindertagespflege hat sich in den letzten 15 Jahren stark professionalisiert. Ich würde mir wünschen, dass die Tätigkeit als Kindertagespflegeperson zukünftig auch als Beruf anerkannt wird.“ betont Elke H. zum Schluss unseres Interviews.


Wir wünschen Elke H. für die Zukunft weiterhin viel Energie, Kreativität und Freude an der Arbeit als Kindertagespflegeperson.



 
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